oh je

11Mär08

Neukölln rockt



25 Responses to “oh je”

  1. 1 fred

    Das Foto ist ja großartig: sieht aus wie das Plattencover eines neuen französischen Sternchens, das mit breitem Akzent auf Englisch über Liebe, Kaffee und Zigaretten trällert. Bloß, was hat das mit Neukölln zu tun?

  2. mja. für mich sieht das eher nach der stock-foto-hölle aus, aus der die zitty immer ihre schlechten cover holt.
    ehrlich, was ist da los? dieses jahr bisher nur scheißcover mit ausnahme des geld-titels mit didi und stulle.

  3. 3 andrea

    stimmt, fred,
    modell sophie marceau („la boum“).
    ja, auch hier müssen jetzt wieder die häßlichen 80er jahre hausfrauen-pullis (querstreifen machen schlank) herausgeholt werden.
    die originale gab und gibt es immer noch: im second-hand-laden in der pannierstraße.
    ob die kleine auch da eingekauft hat?

  4. 4 karsten

    Eigentlich ist auch das Adjektiv „spannend“ so richtig schön 80er retro Sozpäd-Sprech und dann auch noch als Superlativ, da wird einem fast schlecht von.

    Langsam hab‘ ich das Gefühl, das geht hier echt noch schneller ab mit der Gentrification als bei den bereits bekannten Opfern dieser Entwicklung, so wie die das alle anheizen…

    Aprospos, hier zwei Veranstaltungen zum Thema:

    Wem gehört Neukölln?
    ——————–

    http://www.globale-soziale-rechte.org

    Think global. Act local.
    Diskussionsabende der AG Globale Soziale Rechte
    in der Friedel 54, Friedelstr. 54 (U Hermannplatz)

    9. April | 20 Uhr
    *Stadtumstrukturierung – Neukölln goes Friedrichshain?*
    Was meint das Wörtchen Gentrifikation und was bedeutet
    Stadtumstrukturierung für Neukölln und seine BewohnerInnen?
    Wird Neukölln das neue Friedrichshain?
    ReferentInnen: Andrej Holm (Stadt- und Regionalsoziologe) und eine
    Aktivistin der Kampagne Mediaspree versenken (angefragt)

    21. April | 20 Uhr
    *Aktiv werden in Neukölln!*
    Wir wollen uns mit unterschiedlichen Projekten und Personen aus
    Neukölln treffen, um sich kennen zu lernen, zur Vernetzung und um
    möglichst gemeinsame Aktionen zu planen.

  5. danke, karsten.
    (auch wenn ich „globale soziale rechte“ für einen ungünstigen namen für eine linke gruppe halte…)

    und ich nehm einen teil meiner voreingenommenheit zurück, wenn das covermädchen sich als neuköllnerin, bekleidet mit neuköllner designmode herausstellt.

  6. soso, neukölln rockt also…^^
    wusst ich auch schon vorher, da brauch mir die zitty nich mit sowas kommen.

  7. 7 2x2m

    Was für ein verschnarchtes kleines Magazinchen die zitty doch ist.
    Der Artikel ist fast so egal wie das Comeback ( das wievielte eigentlich?) des T-Shirts.

  8. wenn das t-shirt weg war, was habe ich dann in den letzten 20 jahren angehabt?

  9. gut, das cover is schäbbig, der artikel sagt mir auch nix neues – aber ich bin gespannt auf die blicke der prenzlig hippen, die einen immer mitleidig angucken wenn man sagt, wo man wohnt, und dass man sich das schon vor jahren bewußt so ausgesucht hat.

  10. 10 andrea

    hallo lalatika,

    als ich 1989 als wessi in den prenzlauer berg zog, sagten alle (mitleidig):
    „wie! wie kann man DA denn wohnen – in den bruchbuden, bei den ossis?“
    die gleichen leute haben jetzt, wo alles schick ist, ein überteuertes loft mitten in p-perg und schauten mich völlig entgeistert an, als ich erzählte, „ich wohne schon seit jahren wieder in neukölln und bin glücklich“:
    da kommen die irgendwie nicht mit.
    da ich das gleiche theater in p-berg schon mal mitgemacht habe, wünsche ich mir nichts mehr, als daß hier bald mal wieder ruhe einkehren möge…
    ein frommer wunsch.

  11. 11 d

    neukölln ist dann jetzt auch wohl szene-bezirk. ungern, aber wenn die gentrification kommt, dann kommt sie. pech gehabt.

    aber solange leute die hier sachen, diese machen weil sie nicht nach kreuzberg fahren wollen (bsp. gelegenheiten oder ä), dann ist ja nix verkehrt daran. problematisch wird’s wenn jemand das ich bin aus neukölln und deswegen GANZ weit vorne. die können dann doch lieber nach p’berg gehen.

    ich wohne seit 2003 hier und habe mir schon gewünscht nicht erst 15 min spazieren zu gehen bis ich in ne kneipe komme in der ich auch öfter sein mag.

    außerdem wäre aber interessant welchen charakter das hippe neukölln denn bekommen wird.

    – in friedrichshain ist es meiner meinung nach ziemlich in die hose gegangen mit dem ganzen simon-dach scheiss
    – p’berg wirkt auf mich teuer und eingebildet
    – kreuzberg ist ja ganz nett, aber irgendwie…
    – und neukölln?
    – und wie isses eigentlich in wedding, war das nicht auch mal in?

    zuletzt:
    wenn die preise schnell nach oben gehen wird das mit dem hippe-leute-hier wohnen eh nix, denn für ‚reiche‘ is es zu dreckig, für möchtegern hipster zu teuer. dann halt leerstand!

  12. 12 Stella

    Sagt mal, warum ist es in berlin eigentlich so wichtig in welchem bezirk man wohnt? mich kotzt dieses ganze „und wo wohnst du? ja, ja, ich wohn in neukölln“-kram total an. die berliner halten sich immer für so wahnsinnig unelitär, aber wehe, man wohnt jetzt noch in prenzlauer berg und nicht auf der friedelstr. und ach es ist ja so wahnsinnig schick, weil soo subversiv, weil oh gott, ist da nicht auch die rütlischule?
    ich glaube die leute sind so tageszeitung- zitty, tip- und fernsehrverseucht, dass sie überhaupt nciht mehr wahrnehmen, was drumherum passiert, und vor allem wie unwichtig es ist, ob der kiez in ist oder nicht. und dann immer dieses „hier wohnen künstler“, ja schön, dann wohnen hier halt künstler, wen interessiert’s??! ich wohne auch in neukölln, zum glück auf der karl-marx-str., die frei ist von ringos, sofakneipen in denen es nur flaschenbier (am besten noch dieses miese tannenzäpfle) gibt, abgerissenen hosen mit teuren turnschuhe-trägern, kunststoffbrillen, transmedialegängern, „künstlern“,dielenbodenfetischisten und jungen müttern, die ihre babies in schaffelloveralls stecken. und das wird auch so bleiben, denke ich.

  13. 13 JohnnyPanic

    Mh, ich kann nicht umhin, Stellas Beitrag ein bisschen zuzustimmen, kam mir doch bei den meisten vorherigen Kommentaren ein Grinsen auf die Lippen :-)
    „Hach, die anderen sind ja so elitär, so möchtegernhip, so neureich … bla bla bla. Die Neuköllner, die hier so gern die Lokalpatriotismus-Keule schwingen, sollten mal einen Gang runterschalten – hören sich nämlich schon genauso an, wie die, die sie so verteufeln.
    Warum kann man denn das Ganze nicht gelassen angehen? Jeder Kiez hat was für sich, ich würds schade finden, wenn auch nur einer nicht existieren würde. Nur wohn ich eben am liebsten hier.

  14. 14 Martin

    Tja, auch wenn es Dich ärgert Stella, aber Dein Beitrag ist ein „stroke of genius“. Sehr erfrischend.

  15. 15 Petra

    Tja, Petra,
    genau aus diesem Grund wohne ich schon seit 10 Jahren in Neukölln: weil es damals ein „unwichtiger“ Bezirk war.
    Das ändert sich aber leider gerade..
    An Deiner Stelle würde ich mich in der Karl-Marx-Straße auch nicht mehr unbedingt sicher fühlen.
    Abgesehen davon: So blöd es klingt:
    Die Künstler sind meist der Anfang vom Ende eines Stadtviertels…- dieses Phänomen kann man in den Großstädten der ganzen Welt besichtigen.

  16. 16 Petra

    Äh, meine natürlich Stella…

  17. 17 d

    stella hat recht.

  18. 18 jo.

    hm.. ich bin ja geneigt zu rufen „hallo, ich wohne quasi in der karl-marx-str. (stimmt nicht, aber die schönstedtstraße ruft ja schon bei leuten, die schon länger in nk wohnen stirnrunzeln hervor) und war auf der transmediale“, aber egal..
    die liste der bezirke, die das große neue ding sein sollen, ist ja lang. von wedding, über moabit, lichtenberg/rummelsburg, schöneberg bis hin zu alt-treptow und neukölln. naja naja..
    ich kam im friedrichshain nur so halb klar, genauso wie vorher im prenzlauer berg, gewisse übergangszeiten in kreuzberg und nun eben neukölln. vielleicht ist mir berlin als stadt einfach zu banane (was als hier geborener und aufgewachsener reichlich bekloppt wäre..) ich suche mal weiter, mit fahrrad ist es nirgendwohin wirklich weit.

  19. 19 2x2m

    ist mit gentrification eigentlich auch gemeint das nicht mehr in meinen Hausflur gepisst wird ?

  20. 20 Niclas

    Ich denke, Neukölln – wobei es ja eigentlich immer nur um den Reuterkiez geht – kann schon deshalb nicht dasselbe wie Simon-Dach-Friedrichshain passieren, weil es hier keinen S-Bahnhof Warschauer Straße gibt.

  21. 21 Martin

    Jammerei auf hohem Niveau. Letzlich auch elitär, oder nicht?

    Natürlich nervt dieses aufgesetzte „Ich bin Bildhauer…“ oder „studentischer Mitarbeiter eines Bundestagsabgeordneten…“ – Gerede. Das hab ich zumindest in meiner kurzen Aufenthaltszeit im Prenzlauer Berg erlebt. Aber seis drum. Die Leute müssen sich auch nicht schämen dafür. Wenn mir jemand imponieren möchte mit dem was er macht sag ich immer: „Na und, das ist doch ok.“ Oder wenn er mir nicht gefällt: „Na und, das ist doch gar nicht so schlimm“. Aber vielleicht ist das auch schon wieder zu subversiv. Aber subversiv ist nicht ja auch nicht so schlimm. Das Ganze dreht sich im Kreis.
    Das Besondere und Inspierende ist überall zu finden. Im Echten und im aufgesetzten. Wenn man den danach sucht.
    Allen eine Chance.


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